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Diabetes mellitus - Ernährungsumstellung als Chance

Diabetes mellitus ist ein großes gesundheitliches Risiko. Besonders durch die Corona-Pandemie wird der „Zuckerkrankheit“ verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt. Obwohl Diabetes in vielen Fällen vermeidbar wäre, hat die Zahl der Menschen, die daran erkranken, in den letzten Jahren stark zugenommen. Besonders alarmierend: auch Kinder und Jugendliche sind immer häufiger betroffen!

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine medizinische Beratung dar und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt!

Was ist Diabetes eigentlich und welche Formen gibt es?

Diabetes mellitus ist eine Erkrankung des Zucker-Stoffwechsels. Entdeckt wurde die Erkrankung schon sehr früh wegen des süßen Urins. Daher auch der Name, der übersetzt „honigsüßer Durchfluss“ heißt.
Die häufigste Form ist der Diabetes mellitus Typ 2, früher auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet. Inzwischen tritt er aber vermehrt auch bei jungen Menschen auf. Diese Form des Diabetes geht auf eine Unempfindlichkeit der Zellen gegenüber dem Speicherhormon Insulin zurück (=Insulinresistenz). Später im Krankheitsverlauf entsteht ein Insulinmangel. Die Entstehung des Typ-2-Diabetes wird durch Veranlagung, Lebensstil und Umwelteinflüsse bedingt. Da 95 Prozent der Patienten einen Diabetes mellitus Typ 2 haben, beziehen sich die Maßnahmen in diesem Beitrag im Wesentlichen auf diese Form.
Im Kindes- und Jugendalter stellt der Diabetes mellitus Typ 1 die häufigste Stoffwechselerkrankung dar. Er ist in der Regel auf eine Autoimmunerkrankung zurückzuführen.
Tritt ein Diabetes erstmals in der Schwangerschaft auf, wird er als Gestationsdiabetes bezeichnet.

Diabetes stellt eine so große gesundheitliche Gefahr da, weil nicht gespeicherter Zucker Gefäße und Nerven schädigt. Folgeerkrankungen sind beispielsweise Nierenschädigungen, Durchblutungsstörungen von Gehirn und Herz, Beeinträchtigung der Sehkraft sowie Wundheilungsstörungen.
Die Diagnose "Diabetes mellitus" ist für Betroffene mit großer Angst verbunden. Eine Ernährungsumstellung bietet jedoch eine tolle Chance, die Erkrankung zu behandeln.
In der Ernährungstherapie begleiten wir Sie dabei, Schritt für Schritt effektive Maßnahmen im Alltag umzusetzen.

Stephanie Mißler

Ernährungsumstellung als große Chance bei Diabetes

Inzwischen wurde erkannt, dass viele gängige Empfehlungen nicht mehr zeitgemäß sind. Der weit verbreitete Ansatz, Zucker „wegzuspritzen“, ist insbesondere bei Typ-2-Diabetes keine sinnvolle Therapie. Und auch die Empfehlung „Sie können ganz normal essen“ ist in den meisten Fällen wenig hilfreich.
Je nachdem, ob ein Typ 1- oder Typ-2-Diabetes vorliegt und welche Ursachen zugrunde liegen, ist die Behandlung unterschiedlich angelegt. Und deshalb muss auch die Ernährungsumstellung individuell erfolgen. So stehen zum Beispiel bei Übergewicht die Gewichtabnahme im Vordergrund, bei Insulinmangel die korrekte Berechnung der Kohlenhydrat- und Insulinmenge und bei Insulinresistenz die Mahlzeitenhäufigkeit. Nach wie vor gibt es keine pauschale Diabeteskost, die für alle passt. So unterschiedlich wie die Lebensumstände und Gewohnheiten jedes Einzelnen, so unterschiedlich sind auch die Empfehlungen und Möglichkeiten.

Über die Ernährung haben Sie gerade bei Diabetes eine hervorragende Chance, die Erkrankung positiv zu beeinflussen.
Folgende Maßnahmen gibt es, um Diabetes zu behandeln:

  • Gewichtsabnahme
  • Anpassung oder Einschränkung der Kohlenhydratzufuhr
  • Erhöhung der Ballaststoffzufuhr
  • Aufbau einer Mahlzeitenstruktur
  • Verbesserung der Lebensmittelauswahl
  • optimale Nährstoffversorgung
  • Durchführung von Hafertagen
  • Veränderung der Essgewohnheiten
  • Erhöhung der Alltagsaktivität
  • Sport
  • Entspannung / Stressmanagement
  • Medikation
  • Berücksichtigung von weiteren / Begleiterkrankungen

Übrigens zeigt sich der Erfolg einer Ernährungs- und Lebensstiländerung bereits innerhalb weniger Wochen in den Laborwerten!

Comeback der Hafertage

Die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte „Haferdiätkur“ war lange Zeit in Vergessenheit geraten. Doch in den letzten Jahren wurde die nun als Hafertage bezeichnete Haferkur wiederentdeckt und ihre Wirksamkeit wissenschaftlich bestätigt. Ziel der Hafertage ist es, die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin wieder zu erhöhen. Verantwortlich für diesen Effekt ist neben der stark eingeschränkten Kalorienzufuhr ein im Hafer enthaltener Ballaststoff, das Beta-Glukan. Dieser kann bei ausreichender Aufnahme auch den Cholesterinspiegel senken.
Wenn Sie eine Haferkur, also die fast ausschließliche Zufuhr von Haferflocken, in Erwägung ziehen, sollten Sie unbedingt zuvor mit Ihrem Arzt sowie einer qualifizierten Ernährungsfachkraft sprechen! So vermeiden Sie mögliche gesundheitliche Risiken (u.a. Unterzuckerungen) und bekommen einen umsetzbaren Plan an die Hand.

Diabetes vorbeugen: das können Sie tun

Diabetes beginnt oftmals unbemerkt und langsam. Schon sehr früh ist eine Insulinresistenz zu finden. Oftmals zeigt sich diese in einer schnellen Gewichtszunahme und ständigem Appetit auf Süßes. Denn: schwimmt zu viel Insulin im Blut, ist der Körper auf „speichern“ gestellt und fördert Unterzuckerungen.
Die wichtigste Maßnahme, um den Insulinspiegel wieder zu normalisieren ist daher, regelmäßige Essenspausen einzulegen. Das muss nicht gleich Intervallfasten sein; es genügt schon, wenn Sie 3-5 Stunden zwischen den Mahlzeiten und vom Abendessen bis zum Frühstück nichts essen. Damit geben Sie Ihrem Körper Zeit, um sich selbst zu regulieren und entlastest Ihren Stoffwechsel.
Zudem sollten Sie sich ausreichend bewegen und auf Ihren Bauchumfang achten. Bewegungsmangel sowie Bauchfett fördern die Entstehung eines Diabetes.
Ein oft ignoriertes Alarmsignal, dass das vom Körper produzierte Insulin nicht mehr ausreicht, ist gesteigerter Durst und häufiges Wasserlassen. Auf diese Weise versucht der Körper den überschüssigen Zucker auszuschwemmen. Da dies erst ab einem sehr hohen Blutzuckerspiegel passiert, sollten Sie bei diesen Symptomen unbedingt zum Arzt!

Fazit

Diabetes mellitus Typ 2 stellt eine große Gefahr für die Gesundheit dar. Gerade zu Beginn der Erkrankung lässt sich jedoch oftmals noch die Reißleine ziehen und mit Ernährungsumstellung und Lebensstiländerung eine medikamentöse Therapie verhindern (oder zumindest verringern). Aber auch wenn eine medikamentöse Therapie durchgeführt wird, ist eine Ernährungs- und Lebensstilumstellung als Basistherapie notwendig.
Blumenkohl

Rezept-Tipp: Blumenkohl-Linsensalat


1 Frühlingszwiebel putzen, waschen und in Ringe schneiden. Mit 100 g roten Linsen und 200 ml Gemüsebrühe in einem kleinen Topf aufkochen. Zugedeckt etwa 6 Minuten köcheln lassen. Topf vom Herd nehmen und das Ganze abkühlen lassen. 1/2 Blumenkohl putzen, waschen, grob zerteilen und dann mit dem Blitzhacker (oder im Mixer) sehr fein hacken. In einem kleinen Schraubglas 3 EL Apfelessig mit 1 EL Senf, 2 EL Rapsöl, Salz und Pfeffer zu einem Dressing mixen und über Blumenkohl und Linsen geben. 2 EL Schnittlauchröllchen und 30 g Sonnenblumenkerne über den Salat geben. Ergibt 2 Portionen.