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Post Covid: wie eine Ernährungsumstellung helfen kann

"Post Covid ist die Welle nach der Welle!" Das war das Fazit meines Online-Vortrags "Post Covid-Ernährung" Ende März 2021. Als ich das Thema zum ersten Mal für einen Vortrag vorschlug, war mir die Tragweite des Ganzen noch gar nicht bewusst. Doch der Veranstalter ADMEDIA Weiterbildungszentrum war sofort begeistert. Schließlich verfolgten dann 60 interessierte Fachkräfte live meine Recherche-Ergebnisse und -Erkenntisse dazu, wie Ernährungstherapie bei Post Covid helfen kann. Während ich den Vortrag ausarbeitete, wusste ich sofort, dass mich das Thema auch weiterhin begleiten würde. Denn inzwischen hat sich gezeigt: es ist eine Riesen-Welle auf uns Therapeuten zugerollt. Die Zahl der von einem Post/Long-Covid-Syndrom Betroffenen liegt bei 2,5 Millionen Menschen allein in Deutschland! Und sie wird mit der Zunahme an Infektionen - unabhängig von der Schwere des Verlaufs - noch weiter anwachsen. Aktuell entwickelt etwa jede*r Zehnte Infizierte*r ein Post- oder Long-Covid-Syndrom. Dabei sind vor allem ungeimpfte Personen betroffen.

Post Covid - die Krankheit nach der Krankheit

Ein Fallbeispiel: Nadine* ist 45 Jahre alt, sportlich und hatte sich im Oktober mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 angesteckt. Sie hatte nur milde Symptome: leichten Husten, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen. Die Infektion ist schnell vorüber und Nadine nimmt Ihren Alltag sowie ihr gewohntes Sportprogramm wieder auf. Doch etwa 12 Wochen später stellt sie fest: irgendetwas stimmt nicht. Sie ist kurzatmig, fühlt sich schlapp, kann sich nur schwer konzentrieren. Arbeiten oder gar Sport sind unmöglich. Ihr Arzt stellt nach einigen Untersuchungen eine Herzmuskelentzündung fest. Ursache: die voran gegangene Covid-19-Infektion. Nadine hat das Post-Covid-Syndrom.

Als "Post-Covid-Syndrom" bezeichnen Mediziner sämtliche Symptome, die auch drei Monate nach der Erkrankung noch vorhanden sind oder sogar erst auftreten. Dies sind vor allem chronische Erschöpfung, Konzentrations- und Herzprobleme, Luftnot und Husten. Allerdings gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Symptome, wie ich bei meinen Recherchen heraus fand. Und die meisten davon können mit einer gezielten Ernährungsumstellung positiv beeinflusst werden.

*Name geändert

Spätfolgen: wie sieht es in den nächsten Jahren aus?

Über die Spätfolgen kann nur spekuliert werden. Fest steht: das SARS-CoV-2 löst eine starke Entzündungreaktion im gesamten Körper aus. Damit ähnelt die Infektion einer Blutvergiftung. Es gibt bereits erste Studien, dass nach einer Corona-Infektion das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt erhöht ist (Link zur Studie). Dies ganze Ausmaß wird sich aber wohl erst in den nächsten zwei bis drei Jahren zeigen. Einige Studien sind sogar auf einen Zeitraum von zehn Jahren ausgelegt.

Schon jetzt ist ein Anstieg an entzündlichen Erkrankungen zu verzeichnen. Dazu gehören die Herzmuskelentzündung sowie auch Entzündungen des Darms. Auch ist das Risiko von Autoimmunerkrankungen beispielsweise der Schilddrüse (z.B. Hashimoto-Thyreoditis) oder der Bauchspeicheldrüse (u.a. Diabetes Typ 1) nach vorangegangener Infektion erhöht.

All diese Erkrankungen und Risiken werden schon lange in der Ernährungstherapie behandelt. So kann beispielsweise eine mediterrane Kost dabei helfen, das Gefäßsystem unseres Körpers zu schützen. Bei entzündlichen Darmerkrankungen werden die begleitenden Durchfälle behandelt sowie die Ernährung an die individuelle Verträglichkeit angepasst. Dabei gilt: Vorbeugen ist besser als Nachsorge! Die richtige Ernährung kann zudem das Risiko für das Auftreten von Autoimmunerkrankungen verringern, da die Darmflora hier eine zentrale Rolle zu spielen scheint.

Die Ernährung ist ein wichtiger Baustein der Therapie bei Post Covid

Post Covid verändert das Leben. Ein Großteil der Betroffenen wird zumindest vorübergehend berufsunfähig. Viele haben kaum Kraft, sich auf den Beinen zu halten, leiden unter Muskel-, Gelenks- oder Kopfschmerzen. Im Vordergund stehen vor allem auch starke Erschöpfung, Kurzatmigkeit sowie "Brain Fog". Folgende Symptome sind in der Ernährungstherapie schon lange in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen bekannt und können mit einer Ernährungsumstellung (mit-)behandelt werden:

  • Geschmacks- und Geruchsstörungen
  • Muskelschwäche, Muskelschwund
  • chronisches Fatigue-Syndrom
  • Mangelernährung
  • Atemwegsprobleme
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Darmerkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen
Durch eine gezielte Anpassung der Lebensmittelauswahl und des Essverhaltens in Kombination mit anderen Therapien lassen sich viele der Beschwerden lindern. Zugleich kann das Risiko für Spätfolgen reduziert werden.

Scheuen Sie sich also nicht, die Hilfe einer Ernährungsfachkraft in Anspruch zu nehmen, wenn Sie von Post Covid betroffen sind!

Bleiben Sie gesund!

Ihre
Stephanie Mißler

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